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zu Erneuerbaren Energien |
Wussten Sie schon, dass...
Details
Deutschland
kann sich vollständig mit Erneuerbaren Energien aus dem eigenen Land versorgen.
Die Studie von Eberhard Waffenschmidt
zu 100% Erneuerbare Energien für
Deutschland für den Solarenergie-Förderverein zeigt eine Möglichkeit
von vielen.
Der
CO2-Zertifiate-Handel ist kontra-produktiv gegenüber einer nachhaltigen
CO2-Verringerung, weil er die jeweils aktuell günstigste Methode zur CO2-Einsparung
fördert.
Abgesehen von der mangelhaften Umsetzung der Idee (z.B.
viel zu geringe Absenkung der Menge, keine Einbeziehung wichtiger Verursacher)
und der Tatsache, dass ein "Deckel" eine Dynamik verhindert, gibt
es ein grundsätzliches Problem: Der Zertifikate-Handel fördert
diejenige CO2-Einsparung, die im Moment betriebswirschaftlich am günstigsten
ist. Was auf den ersten Blick plausibel und wünschenswert erscheint, ist
jedoch fatal für die Entwicklung Erneuerbarer Energien. Diese lohnen sich
erst langfristig für die Volkswirtschaft, dann aber richtig. Kurzfristig
preiswerter ist die Ersetzung fossiler Kraftwerke durch effizientere fossile
Kraftwerke, doch dies führt uns in eine Sackgasse, die einen nachhaltigen
und wirksamen Klimaschutz auf Jahrzehnte blockiert.
Ein Quadratmeter
Autobahn in dichtbesiedelter Umgebung kostet bis zu 1600 €, also 3 bis
4 mal soviel wie ein Quadratmeter Solarzellen.
Der 10.1 km lange 15. Bau-Abschnitt der A100 in Berlin kostete im Jahr
2000 971 Mio. DM, entsprechend 485 Mio. Euro. Bei einer geschätzen
Breite von 30 m und einer damit resultierenden Fläche von 303000 m²
ergeben sich Kosten von rund 1600 Euro pro Quadratmeter. Ein Quadratmeter
fertigmontierter Solarzellen kostet etwa 500 Euro für kleinere Anlagen
und etwas weniger für größere Anlagen.
Eine
fachgerechte Isolierung aller Altbauten in Deutschland spart 3½ mal soviel
Energie ein, wie alle Kernkraftwerke zusammen erzeugen.
Kernkraftwerke liefern etwa 1/3 des heutigen Strombedarfs (siehe z.B. "Energiebilanz
der Bundesrepublik 2002", Excel-Datei, http://www.ag-energiebilanzen.de),
also rund 160 TWh pro Jahr. Für Wärme werden etwa 1100 TWh
benötigt, zum größten Teil zum Heizen von Häusern. Der
ausführlich Bericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zur
zukünftigen Energieversorgung von Deutschland zählt in Kap. 4.3.1.2
mehrere Studien auf, denen zu Folge eine zeitgemäße Isolierung von
Altbauten mindestens 70% des Heizbedarfes einspart. Unter dieser Annahme (und
wenn man den Bedarf für andere Wärmeanwendungen, z.B. Warmwasser berücksichtigt)
lassen sich rund 600 TWh pro Jahr einsparen. Der Bericht lautet: "Nachhaltige
Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und Liberalisierung",
Bericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages, 2002, Drucksache 14/2687.
Erneuerbare
Energien in Deutschland lieferten schon im Jahr 2005 mehr Energie als alle Kernkraftwerke.
Der Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE) berichtete schon 2005, "Die
erneuerbaren Energien haben im ersten Halbjahr 2005 einen Anteil von 6,4 Prozent
am deutschen Gesamtenergieverbrauch gehabt und damit die Atomkraft überholt,
die nur 5,7 Prozent beiträgt. Damit haben Wind, Wasserkraft, Sonne, Bioenergie
und Erdwärme erstmals die Atomkraft überholt." Weiteres auf der Website
des BEE: http://www.bee-ev.de/
Der
Anteil des elektrischen Stroms macht nur 1/5 des gesamten End-Energieverbrauchs
in Deutschland aus.
Dies geht aus der Liste des Energieverbrauchs in Deutschland hervor, aufgestellt
von der Arbeitsgemeinschaft
Energiebilanzen e.V. ("Energiebilanz der Bundesrepublik 2002", Excel-Datei,
http://www.ag-energiebilanzen.de).
Mehr
als die Hälfte des deutschen Energieverbrauchs wird zur Wärmeerzeugung
verwendet.
Dies geht aus der Liste des
Energieverbrauchs in Deutschland hervor, aufgestellt von der Arbeitsgemeinschaft
Energiebilanzen e.V. ("Energiebilanz der Bundesrepublik 2002", Excel-Datei,
http://www.ag-energiebilanzen.de).
Lastwagen benötigen
6 mal mehr Energie als die Bahn, um die selbe Menge Güter zu transportieren
Der ausführlich Bericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages
zur zukünftigen Energieversorgung von Deutschland enthält in Kapitel
4 Daten zu Transportleistung und Energieverbrauch des Güterverkehrs, aus
denen sich dieser Faktor errechnet. Der Bericht lautet: "Nachhaltige Energieversorgung
unter den Bedingungen der Globalisierung und Liberalisierung", Bericht
der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages, 2002, Drucksache 14/2687.
Solarstrom
ist in Japan heute schon billiger als Strom aus dem Netz zur Mittagszeit.
In Japan ist der elektrische Strom generell teurer als bei uns in Deutschland.
Insbesondere gibt es dort zeitabhängige Stromtarife, wobei der Strom bei
hohem Bedarf treuer ist. Das führt dazu, dass der Strom zur Mittagszeit
besonders teuer ist. Dann ist es billiger, selbsterzeugten Solarstrom zu verwenden,
als teuren Strom vom Stromversorger zu beziehen.
Auf
der Landfläche, die der Braunkohletagebau in Anspruch nimmt, könnte
mit Erneuerbaren Energien in etwa die gleiche jährliche Menge Strom erzeugt
werden, wie mit der dort geförderten Braunkohle
Der Braunkohletagebau hat in Deutschland eine Landinanspruchnahme von 166094 ha.
Mit der geförderten Braunkohle werden pro Jahr 158.5 TWh
erzeugt. Die Daten veröffentlicht der Bundesverband Braunkohle in seiner
Infobroschüre "Braunkohle in Deutschland - Profil eines Industriezweiges",
DEBRIV, Bundesverband Braunkohle, 2005, http://www.braunkohle.de/.
Mit Solarenergie lassen sich etwa 100 kWh pro m² und Jahr erzeugen.
Daher könnte man auf der gleichen Fläche mit Solarenergie 166 TWh
pro Jahr erzeugen. Mit Windenergie könnten auf dieser Fläche etwa
140 TWh pro Jahr erzeugt werden, wenn dort 3 MW Windräder mit
einem Abstand von 250 m aufgestellt werden.
Eberhard Waffenschmidt, 11.März.2009